Bergwanderer: Stubaier Höhenweg

Mit dem Stubaier Höhenweg hatte der Nagolder Alpenverein einen der schönsten Höhenwanderwege der Alpen in seinem Sommerprogramm. Er führt ausschließlich durch alpines und hochalpines Gelände in einer Höhe zwischen 2100m und 2800m. Ausgesetzte Stellen sind größtenteils mit Stahlseilen und Griffen gesichert. Am ersten Tag brachte uns nach der Anfahrt nach Neustift die Kreuzeckbahn bequem auf 2100m Höhe, von dort erreichten wir bequem in vier Stunden die Starkenburger Hütte und bezog das erste Nachtquartier. Von der Terrasse hatten wir einen grandiosen Rundblick auf die Stubaier Alpen mit ihren zahlreichen 3000ern und den Weiterweg der nächsten Tage. 

Das Ziel des zweiten Tages war die Franz Senn-Hütte. Viele Blumen zierten die steilen Hangwiesen, den ganzen Tag über leuchteten die vergletscherten Berggipfel in der Ferne. Die Hütte war ziemlich voll, und uns wurde ein 10er-Lager zugewiesen. Die Schlafenden erholten sich so geräuschlos, dass nachts eine Fledermaus durchs offene Fenster hereinflog und einen Teil der Nacht bei Peter und dann bei Klaus verbrachte, bevor sie wieder in der Bergwelt verschwand.

Der Start zur Neuen Regensburger Hütte begann bei Nebel und leichtem Regen, im Verlaufe des Tages rissen die Wolken allerdings immer mehr auf. Das Bergsteigeressen war mehr als spärlich, Nachschlag gab´s nicht. Josef konnte um 18.27 nach Rückfrage beim Koch noch Kaiserschmarren zum Satt werden bestellen. 18.33 wurde keine Bestellung mehr angenommen. Die laut Schlafenden behaupteten, dass ihre Geräusche nicht vom Schnarchen stammten, sondern vom knurrenden Magen. 

Am nächsten Morgen schien die Sonne wieder, zunächst liefen wir nahezu eben durch eine liebliche Talaue, bevor es durch Geröll und über große Steinblöcke schweißtreibend auf den 2880m hohen Grabagrubennieder-Pass ging. Nach einigen Ab- und Aufstiegen erreichten wir die Dresdner Hütte. Dort wähnten wir uns wegen der vielen Bauarbeiten an den Seilbahnstationen fast wie bei Stuttgart 21. 

Am fünften Tag stand nochmals eine längere Etappe über die Sulzenau-Hütte zur Nürnberger Hütte an, eine gemütliche urige Alpenvereinshütte. Wir hatten ein Super Essen, die ganze Familie mitsamt der Kinder half mit. Alle waren überaus freundlich, und man spürte, dass es ihnen auch Freude machte. 

Der Weg des nächsten Tages führte über das 2754m hohe Simmingjöchl zur Bremer Hütte. Dort nutzten einige den Nachmittagt für eine kleine Rundwanderung, die andern erholten sich beim Bad im Hüttensee. Der freundliche Hüttenwirt klebte und verschraubte die abgelöste Sohle von Peter´s Schuh. 

Nach einem Gewitter am Abend schien auf der letzten Etappe zur Innsbrucker Hütte wieder die Sonne. Nach der Ankunft gab es wieder Dehn- und Stretchingübungen unter Anleitung von Claudia und Johnna. 

Nach einer ruhigen Nacht in der voll belegten Alpenvereinshütte stiegen wir morgens zur Karalm ab Klaus hatte ein Alpentaxi organisiert,  das uns direkt zu den Autos brachte.  Klaus Kübler hat mal wieder eine wunderschöne, wenn auch anstrengende Wanderwoche bei optimalem Wanderwetter organisiert. 

Gesamtdaten aus Trackdaten aus Karte WR50

  • Samstag, 11. Juli  Kreuzjochbahn ⇨ Starkenberger Hütte 4km,
    Aufstieg: 460m, Abstieg: 220m
  • Sonntag, 12. Juli  Starkenberger Hütte ⇨ Franz Senn-Hütte 16km,  
    Auf-/Abstieg: 980m      
  • Montag, 13. Juli Franz Senn-H. ⇨ Neue Regensburger 10km,
    Aufstieg: 790m, Abstieg: 650m     
  • Dienstag, Neue Regensburger Hütte ⇨ Dresdner Hütte 14km,
    Aufstieg: 1230m, Abstieg: 1100m 
  • Mittwoch, Dresdner ⇨ Sulzenauhütte ⇨ Nürnberger H. 11km,
    Aufstieg: 1100m, Abstieg: 1000m 
  • Donnerstag, Nürnberger H. ⇨ Bremer Hütte 6km,
    Aufstieg: 700m, Abstieg: 620m (+ Rundweg) 
  • Freitag, 17. Juli; Bremer Hütte ⇨ Innsbrucker Hütte 12km,  
    Aufstieg: 1030m, Abstieg: 1090m    
  • Samstag, 18.Juli; Innsbrucker Hütte ⇨ Abstieg Karalm 3,7km,
    Aufstieg: 25m, Abstieg: 650m

Gesamtstrecke: ca. 77 Kilometer, 6,3km im Auf- und Abstieg