Hochtourengruppe: Eis- und Gletscherkurs für Anfänger

Das Taschachhaus im Pitztal war Ziel des Eis- und Gletscherkurses für Anfänger. Für Schulungen kann man sich keine bessere Hütte vorstellen. Inmitten einer großartigen Gletscherlandschaft und bewirtet wie in einem 4-Sterne Hotel kann man es gut aushalten.

Nach einer staugeplagten Autofahrt erreichten die vier Teilnehmer Sarah, Sonja, Wolfgang und Eberhard den Parkplatz der Pitzexpress Seilbahn. Dort wurden sie von ihren Kursleitern Markus und Sven bereits erwartet. Noch schnell die Rucksäcke sortiert und die Gruppe machte sich gemeinsam an den rund 2,5 Stunden langen Aufstieg zum schönen Taschachhaus.

Nach einer Erfrischung startete der Kurs mit einem Hausrundgang um den Neuankömmlingen einen Überblick über die Vorzüge der Hütte zu geben. Weiter ging es mit Knotenkunde und Ausführungen zum richtigen Einbinden auf dem Gletscher. Zu später Stunde folgte noch eine Lehreinheit über Gefahren in den Bergen. Nach all der Arbeit gab es noch einen Hopfentee zur Belohnung und alle legten sich erschöpft aber selig zur Ruhe.

Der nächste Morgen begann gut gelaunt am Frühstücksbuffett. Das war auch nötig, sollte doch an diesem Tag der Pitztaler Urkund umrundet werden. Um 8.00 Uhr ging es los. Steten Schrittes zogen die sechs zum Beginn des Sexegertenferner. Auf dem Weg dort hin lernten sie wie man sich im Firn korrekt bewegt und vor allem wie man einen Sturz im Firn abfangen kann. Das Eisschild des Sexegertenferner wurde seitlich mit einem Fixseil überwunden. Danach ging es hoch hinaus zum Urkundsattel. Nach einer bescheidenen Brotzeit übte man die Spaltenbergung am allseits bekannten Windkolk. Als alle wieder aus ihren Spalten gezogen waren war es Zeit den Rückweg zur Hütte anzutreten, dort wartete schon das Abendessen. Es ging noch einige steile Firnrinnen am Fixseil hinunter und dann an der Uferpromenade des Gletschersees entlang über den Gletschersteig zur Hütte. Am Abend folgten noch theoretische Inhalte zur Gletscherkunde und zum Umgang mit Karte und Kompass.

Der nächste Tag wurde, zu aller Freude, ruhiger. Ein ausgedehnter Spaziergang führte uns zum Taschachferner der uns zu Übungen in der Vertikalzackentechnik und der Frontalzackentechnik einlud. Ehe es zu gewittern begann wurde die Spaltenbergung wiederholt und geübt. Das herannahende Gewitter zwang uns wie die anderen Seilschaften zu einem frühen Rückzug den wir trockenen Fußes überstanden. Für den Abend war eine Einführung in die Tourenplanung vorgesehen. Die Teilnehmer bekamen Einblicke in die 3x3 Tourenvorbereitung und die Erstellung einer Marschtabelle. Das gelernte Wissen konnten sie gleich anwenden und die, für den Folgetag vorgesehene, Tour, auf die Nördliche Sexegertenspitze planen.

An diesem Morgen ging es früher los. Der Weg auf die Nördliche Sexegertenspitze ist lang und hoch. Die Teilnehmer hatten alles perfekt vorbereitet und so ging es problemlos über diverse Steilstufen, Gletscher und zuletzt über leichten Fels auf den Gipfel dieses wunderschönen 3.350 Meter hohen Berges in Sichtweite des Taschachhauses. Der Abstieg gestaltete sich unkompliziert und schnell. Nach 7 Stunden waren wir wieder auf unserer Hütte und abschließend fand noch eine Unterrichtseinheit zum Thema Naturschutz statt. 

Alle Abenteuer waren bestanden und es folgte was folgen musste. Ein Abend in glorreichen Erinnerungen an die vergangenen Taten. 

Als Abschluss gab es noch eine Einkehr in der Taschach-Alm und den Erwerb von Bergkäse für die Daheim gebliebenen. 

Für Teilnehmer wie für die Kursleiter war es ein kurzweiliger und sehr interessanter Kurs mit vielen lustigen und schönen Momenten. Ergänzt wird der Kurs durch die Spaltenbergungs-Übung auf dem Feldberg, die wir alle zwei Jahre durchführen.