Mountainbike: Sektionsausflug am Gardasee

Uwe konnte krankheitsbedingt keine MTB-Touren führen, und so hatten nur drei Teilnehmer ihre Räder mitgenommen. Nach Eingeh-Wanderungen und Klettersteigen verabredeten wir uns für Dienstag zum Radfahren, und zwar gleich mit der schwierigsten Tour. „Tremalzo: the Legend“, so hieß die Tour in der Beschreibung unsers tollen Standquartiers. Es gab ein Roadbook und einen GPS-Track, und so wussten wir, was auf uns zukam.

Zunächst 5km und 200Hm auf richtigen Bergsträßchen, dann abwärts auf guter Schotterstraße bis San Michele. Von da an ging´s bergauf, Schlaglochstrecken wechselten mit Schotter und saumäßig steilen Stellen. Und das 16 Kilometer lang! Meistens schonten wir unsere Ketten und strapazierten unsere Schuhsolen, und der Schweiß lief in Strömen, obwohl wir häufig im Wald liefen. Immer wieder schöne Aussichten, der hohe Pisù-Wasserfall war sehr beeindruckend. Immer weiter aufwärts, fast oben zogen wir uns bei 120C und kaltem Wind wärmere Kleidung an und stärkten uns vor dem letzten Anstieg zum Tunnel in der Passo Tremalzo Albergo Garda. Dort sahen wir auch zum ersten Mal am Tage andere Radfahrer, und zwar jede Menge. Die waren wohl die Straße hochgekommen oder hatten sich vom Shuttle bringen lassen. Dann ging´s nochmal hoch, durch den Tunnel auf 1850m in eine andere Welt: grandiose Aussichten, steile Abfahrten und enge Kehren und alles im Schotter, der uns viel abverlangte. Immer wieder anhalten, Bremshände ausschütteln und Landschaft genießen. Aber nur noch bergab – dachten wir. Am Passa Nota gönnten wir uns noch eine Trinkpause. Als wir weiterfahren wollten, hatte sich die Luft aus Reinhold´s Hinterrad verabschiedet. Schlauch wechseln, der Hüttenwirt kam mit einer Luftpumpe!, weiter ging´s – und dann schon wieder bergauf. Aber nicht so weit, einige für uns nicht fahrbare Felsdurchbrüche, und endlich bei Vesio wieder auf eine Teerstraße. Wir wussten fast nicht mehr, dass Räder so leise abrollen können. Nach einigen kurzen Verhauern erreichten wir dann unser Hotel Lucia von oben an den Tennisplätzen und trugen die Räder die letzten Meter die Treppen zur MTB-Garage hinunter. 53 Kilometer und 1850 Höhenmeter hatten wir geschafft und uns so ein oder zwei isotonische Weizenbiere zum Flüssigkeitsausgleich verdient.

Am Freitag machten wir dann noch zwei kurze Touren aus dem MTB-Angebot des Hotels: zunächst „Forra´s Canion“. Durch Pieve abwärts durch Brasa Richtung Campione del Garda. Nur abwärts durch eine enge Schlucht mit Wasserfällen, kurzen Tunneln auf einer 1913 gebauten Straße in einer wunderbaren Felslandschaft mit fantastischen Aussichten auf den Gardasee und die Küstenstraße. Bei der Rückfahrt waren wir von der Schönheit der Schlucht so fasziniert, dass wir die Steigung fast nicht spürten.

Nach 12 km und 350Hm waren wir wieder am Hotel und machten gleich weiter mit der „Sapori e Cultura“. Eine leichte Runde, größtenteils auf Straßen mit Einkehr in der Alpe del Garda. Da gibt es einen großen Erzeuger-Einkaufsmarkt, wo wir uns mit regionalem Käse und Wurst eindeckten. Dann noch eine kurze Strecke auf schmalen Waldpfaden, und durch Voianders und Segastelleo zurück zum Hotel. Mit 13 km und 350 Hm eine schöne Abschlusstour zum ausrollen lassen!