WerktagsAktive auf Novembertour

Im November steht bei den WerktagsAktiven immer „Wanderung  mit Infoveranstaltung“ auf dem Programm. Wir trafen uns um 11 Uhr bei Deckenpfronn auf dem Parkplatz der „Dorfgemeinschaft Tennental“. Von dort gingen wir in Richtung Aidlingen-Dachtel zum Höhnle, mit 572m die höchste Erhebung von Dachtel. Die Schutzhütte auf dem Grillplatz bot bei der Mittagspause Schutz gegen den kalten Wind mit einigen Regentropfen. Die Aussicht reichte ins Heckengäu mit seinen Trockentälern, zum Venusberg oberhalb Aidlingens und bis zum Daimler in Sindelfingen.  Nach der Stärkung führte die Wanderung an Deufringen und Aidlingen vorbei in den Gärtringer Wald. Nach Querung der Straße Deckenpfronn-Gärtringen gelangten wir auf den Grenzweg. Auf einer Infotafel war zu lesen, dass hier in 1945 die Grenze zwischen der französischen und amerikanischen Besatzungszone verlief. Dort lasen wir auch Informationen über die letzten Kriegstage, mit Kämpfen und Bombardierungen von Deckenpfronn und anderen Dörfern.  Um kurz vor drei erreichten wir nach 14 Kilometern pünktlich das Bistro der Dorfgemeinschaft und genossen den heißen Kaffee mit einem Stück Kuchen.

Dann kam der zweite Teil: Die Infoveranstaltung. Nach den technischen Informationen der letzten Jahre – Wasserversorgung Kinzig und Müllheizkraftwerk Münster- stand etwas Soziales auf dem Plan: die Dorfgemeinschaft Tennental. Vielen von uns war dieser eingetragene Verein unbekannt, und deshalb klärte uns Frau Werner in einer zweistündigen Führung durch Gelände und Gebäude über die wichtige Arbeit in dem Dorf auf. Hier wohnen und arbeiten behinderte und nichtbehinderte Menschen miteinander. Frau Werner hat mit ihrer Familie und mit den Menschen mit geringerem und höherem Hilfebedarf in einer solchen Großfamilie gelebt und konnte uns deshalb umfassend informieren.

Zunächst stach der Neubau ins Auge, in dem therapeutische Räume, Versammlungsräume, eine Arztpraxis usw. entstehen. Dann schauten wir uns einige Arbeitsstätten an, die wir wegen der großen Teilnehmerzahl und aus Hygienevorschriften nicht alle besichtigen konnten. In der Einmachküche werden Lebensmittel wie Marmelade oder Pesto aus der Landwirtschaft hergestellt. Auch in der Bäckerei und Käserei werden die eigenen Produkte zu Brot, Kuchen, Käse oder Quark weiterverarbeitet. Wir schauten uns die tollen Produkte der Astholzwerkstatt an. In der Schreinerei zeigten uns die hilfsbedürftigen Menschen voller Stolz die Kinderspielzeuge wie Puppenwagen oder Autole. In der Gärtnerei wurden noch Zwiebeln sortiert, Adventskränze gebunden und die neue Kresse-Aussaat  vorbereitet. Im Sommer ist dort natürlich mehr zu tun, zur Zeit wird nur Kohl geerntet. Bei Besichtigung der Schweine  und Kühe erfuhren wir, dass 70ha bearbeitet werden, alles nach Demeter-Grundsätzen, teilweise auch gepachtet. Zum Abschluss  zeigte uns Frau Werner noch die Wohnung, in der sie 18 Jahre lang gelebt hat. Sie lud uns auch zum Tag der offenen Tür am 8. Mai 216 ein. Dort sind alle Werkstätten geöffnet, auch der zweizügige Kindergarten mit dem sehenswerten Tipi. Durch Einkäufe im Dorfladen wird das Tennental unterstützt. Außer Gemüse, Marmelade, Getreide und Setzlingen kann man dort auch die Produkte aus Schreinerei und Schlosserei erwerben, alles selbst produziert. Insgesamt wohnen ca. 250 Menschen im Tennental. Unser Eindruck war, dass die Menschen allesamt sehr zufrieden und glücklich waren.

Wir dankten Frau Werner für ihre tollen, lebendigen Ausführungen und sammelten bei der Schlusseinkehr in der Felsenburg eine Spende für die wichtige Arbeit der „Tennentaler“