Arbeitseinsatz "Aktion Schutzwald"

Der Deutsche Alpenverein führt die Aktion Schutzwald seit 1984 in Kooperation mit den Bayrischen Staatsforsten und der Bayrischen Forstverwaltung durch. Die Teilnehmenden bei diesem freiwilligen Arbeitseinsatz helfen fünf Tage lang unter fachlicher Anleitung im der alpinen Schutzwaldpflege in teilweise steilem und unzugänglichem Gelände mit und haben eine hervorragende Möglichkeit, Alpen und Bergwald einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen zu lernen und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Wir fünf hatten uns im vergangenen Jahr bei einem Projekt in Schliersee kennen gelernt und uns in diesem Jahr als Gruppe für den Einsatz in Reit im Winkl angemeldet. Gudrun und Thomas reisten mit dem Auto aus Albbruck an, Elisabeth, Wolfgang und ich fuhren am Sonntag mit der Bahn zum Bahnhof Übersee. Von dort brachte uns Förster Sven Bussemer zur Maserer Diensthütte, unsere Unterkunft für die nächsten fünf Tage. Sie war besser ausgestattet als erwartet, wir hatten Strom, Duschen, Holzherd, elektrische Kochplatten und sehr viel Platz.

Der Nachtregen setzte sich auch morgens fort. Sven kam pünktlich um acht Uhr, stellte unseren „Cappo“ Franz vor und teilte unsere Aufgaben zu: Steig-Instandsetzung in der Nähe des Chiemgau-Radweges. Astscheren, Hauen, Hacken und Motorsäge in den VW-Bus, wir packten uns wasserdicht ein, und los gings. Überhängende Äste abschneiden oder sägen, umgefallenen Bäume zersägen und den Steg wo nötig verbreitern – das war schon ziemlich schwierig bei diesem starken Regen, doch der hörte nach zwei Stunden glücklicherweise auf. Für uns war der Weg an einer Mure zu Ende, von dort aus müssen die Forstarbeiter Eisenstangen in den Fels bohren.

Am Dienstag machten wir weiter „Tiefbau“ in schönem Laubwald im Schwarzlofer-Tal. Das Wetter war gut, bei der Mittagspause an der Mühlpracht-Diensthütte hatten wir eine herrliche Aussicht ins Tal nach Reit im Winkl.

Mittwoch war „Hochbau“ angesagt, ein Hochsitz. Motorsäge, Hammer, Nägel und Stangenholz aus dem Wald waren die wichtigsten Werkzeuge und Materialien, dazu ein paar Betonplatten als Fundament und Bretter als Boden und Verkleidung.

Nachmittags machten wir eine Exkursion mit Sven zum Hausberg. Dort zeigte er uns in einer steilen Rinne eine Lawinenverbauung aus Holzböcken. In dieser Rinne war eine Mure abgegangen, Gras und Schlamm hatten noch in drei Metern Höhe in den Bäumen gehangen. Mit Drahtseilen waren die Holzböcke im Fels befestigt. Hinter ihnen waren Bäume gepflanzt, die ausreichend Schutz bieten sollen, wenn die Hölzer verfault sind.

Donnerstag machten wir zu zweit weiter mit Hochsitzbau, die anderen befreiten Jungpflanzen von Gras und Gestrüpp.

Freitag bedeutet: Abreisetag. Die Zugreisenden brachten die Unterkunft in Ordnung, bevor uns Sven zum Bahnhof brachte. Gudrun und Thomas fuhren mit ihrem Auto noch einmal in den Wald und befreiten die Jungpflanzen.

Das waren die Arbeitsberichte. Zwar hat auch die Arbeit Freude und Befriedigung gebracht, aber: Wir hatten auch „tiefschürfende Gespräch“! Wir haben auch gut gegessen! Vorher geschnibbelt, gekocht, gerührt (Sahne schlagen von Hand ca. 30 min am Brunnen), und dann die Menüs mit vielen Gängen genossen. Mittwoch gegrillt, es war wieder eine tolle Zeit. Danke an alle Teilnehmenden, an Franz und Sven für die fantastische Betreuung. Im nächsten Jahr wieder, Termin voraussichtlich Juni/Juli oder September/Oktober. Bei Interesse weitere Info unter jh(at)dav-nagold.de