Frauenbergtour in dem Lechquellengebirge

Frauenbergtour in dem Lechquellengebirge

Tag 1: Anreise nach Zürs – Ravensburger Hütte

Am Freitag früh um 6.30 Uhr starteten wir bei Sonnenschein und milden Temperaturen zur Frauenbergtour ins Lechquellengebiet. Wir, das waren Claudia, Carola, Astrid, Gaby, Gudrun, Birgit, Adelheit und Sarah. Mit zwei Autos fuhren wir in Richtung Zürs, wo unsere 4 tägige Hüttentour beginnen soll. Der erste Stopp machten wir in Hegau wo wir die Vignetten kauften und gleichzeitig unsere erste Kaffeepause einlegten.

Dummerweise fing es gleich nach der Grenze an zu regnen, obwohl die Wetterprognose blauer Himmel und Sonnenschein vorausgesagt hatte. Aber vom Pfändertunnel bis Zürs sind es ja noch ein paar Kilometer – die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Unsere Hoffnung auf Sonnenschein am Flexenpass wurde nicht erhört, stattdessen war es weiterhin nass und neblig. Also zogen wir unsere Regenkleidung an, schulterten unsere Rucksäcke und liefen los. Die Wanderschilder wiesen uns den Weg über das Madlochjoch zur Ravensburger Hütte. In ca. 4 Stunden und 750 HM sind wir da...

Als Entschädigung für das widrige Wetter hatte uns den ganzen Tag das aufgeschreckte Pfeifen der  Murmeltiere begleitet. Die Murmeltierfamilien haben gerade Nachwuchs und waren daher besonders wachsam. Immer wieder haben wir herumtollende „Munken“ beobachten können. Das Highlight war jedoch eine Gruppe junger Steinböcke, welche uns interessiert im Visier hatten. Leider zog rasch Nebel auf und die Tiere verschwanden aus unserem Sichtfeld.

Kurz vor der Ravensburger Hütte am Spullersee zogen die Wolken hoch und es blitzte endlich die Sonne durch. Das war ein traumhaft schöner Anblick.

Glücklich und zufrieden trafen wir um ca. 17 Uhr in der Hütte ein, bezogen unser Lager und genossen die köstlichen Spinatknödel.

Am Abend erzählte Claudia von den ersten Frauentouren, die sie zuerst privat organisierte. Schnell war diese Art Tour etabliert und wurde offiziell als DAV-Tour angeboten, dieses Jahr zum 5. Mal.

 

Was schätzen die Teilnehmerinnen an einer reinen Frauentour?

„Bei einer Tour nur mit Frauen, kommt Genuss und Sport zusammen“

„Genau, wir machen genussvolle Pausen mit Kaffee und Apfelstrudel und genießen das Alpenpanorama. Auch die Gesprächsthemen sind ganz anders wie bei gemischten Touren. Alles in allem ist es sehr harmonisch und unkompliziert“.

Wir sind in den Lechtaler Alpen unterwegs… was hat dich an der Tour gereizt, damit du dich angemeldet hast?

„Egal wohin, ich gehe mit, weil es Spaß macht“.

„Mich hat das Lechtal schon immer gereizt. Ich wollte diese Tour vor 2 Jahren privat machen, aber da gab es nur Dauerregen und ich musste abkürzen. Umso mehr hat mich es gefreut, als ich die Tour im Programm entdeckt habe“

„Mir gefallen Hüttentouren im Allgemeinen sehr gut. Es ist jeden Tag aufs Neue eine Überraschung, wie die Hütte aussieht, wo wir schlafen, was es zu essen gibt und was für Leute da sind“.

„Ja, das Hüttenflair ist etwas ganz besonderes. Es ist ungezwungen und gemütlich“.

 

Tag 2: Ravensburger Hütte – Freiburger Hütte 

Der zweite Tag fing trotz strahlendem Sonnenschein etwas traurig an, Birgit, die am Vortag bei der Nässe ausgerutscht war, musste abbrechen und konnte nicht mit uns weiterwandern. Sie wurde von Ihrem Mann in Lech abgeholt. Nur noch zu 7. machten wir uns zu unserem 2. Etappenziel der Freiburger Hütte auf. In Gesprächen vertieft  merkten wir an der ersten Alpe, dass wir falsch waren – wir hatten einen Abzweig verpasst. Was nun? Die Gruppe trennte sich. Gaby und Sarah fuhren mit dem Bus nach Lech, um neue Wanderschuhe zu kaufen. Gaby hatte Fußprobleme und ein blau angelaufener Zeh war die Folge. Die anderen legten einen Zacken zu, liefen zum zurück Spullersee und nahmen den Abzweig zum E4, über das Steinerne Meer zur Freiburger Hütte. Kurz vor dem Steinernen Meer fanden alle wieder zusammen, Gaby nun mit neuen Wanderschuhen und liefen gemeinschaftlich in der Hütte ein.

 

Tag 3: Freiburger Hütte – Göppinger Hütte

Auch am nächsten Tag hatten wir wieder bestens Bergwetter. Nach einem reichhaltigen Frühstück inkl. Rührei mit Speck, machten wir uns auf den Weg vorbei am Formarinsee über das Johannesjoch zur Göppinger Hütte. Bald war die Baumgrenze erreicht und wir wanderten auf einem alpinen Steig durch felsiges, teils verblocktes Gelände. Einige Passagen waren mit Stahlseil gesichert und erinnerten an einen Klettersteig. Die Altschneefelder boten eine willkommene Abkühlung vor dem letzten Anstieg, der uns auf 2.501 Meter brachte. Die Aussicht war bombastisch – die Sicht war so klar, dass sogar Drusenfluh, Sulzfluh und die drei Türme in der Ferne blitzten.

Als wir auf der Göppinger Hütten ankamen, genossen wir Kaffee und Apfelstrudel auf der Terrasse, bevor wir uns bei Gletscherwarmen Wasser frisch machten.

Am Abend zog ein mächtiges Gewitter auf, aber in der warmen Hütte war das weniger schlimm. Sobald das Naturschauspiel vorüber war, absolvierten wir noch unsere tägliche Stretching-Einheit unter freiem Himmel.

Am nächsten Morgen stand nur noch der Abstieg nach Lech auf dem Plan. Am unteren Älpele, genossen wir noch einen frischen Joghurt, feinen Kuchen und deckten uns mit Käse ein.

Die Schlusseinkehr machten wir im Hotel Rebhof am Bodensee, direkt unterhalb des Kloster Birnau.

Es war ein wunderschönes Wochenende mit tollen Hütten, netter Gemeinschaft und knapp 3.000 Höhenmeter.