WerktagsAktive im November

Novemberveranstaltung der WerktagsAktiven bedeutet immer - „Wanderung mit Infoveranstaltung“. Zunächst zur Wanderung:

Anfahrt mit 25 Personen in vier Fahrzeugen nach Loßburg Ursental. Dort trafen wir am Bürklehof auf die restlichen Teilnehmer und liefen in 20 Minuten hoch zur „Infoveranstaltung“. Die dauerte 1½ Stunden, dann führte der Wanderweg an Wittendorf vorbei ins Fischbachtal nach Lombach.

Die Sonne kam durch, und wir hatten vom Waldrand aus schöne weite Ausblicke in den weiß-verschneiten Schwarzwald. Im Wald konnten wir dann mit schönen Pfifferlingen noch einige Leckerbissen mit nach Hause nehmen. Abwärts in das Lautertal gelangten wir auf dem Gäurandweg nach Glatten und stiegen wieder auf nach Ursental zum Bürklehof. Bei der Einkehr um 15.30 im Reiterstüble auf dem Bürklehof konnte uns Herr Bürkle noch einige Fragen zu der „Infoveranstaltung“ am Vormittag beantworten.

Nun zur Infoveranstaltung:

Ständig liest man von Industrie 4.0, wo sich die industrielle Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik verzahnt. Aber das gibt es auch in der Landwirtschaft, wie es uns bei der Besichtigung der „Milchproduktion“ im Milchviehlaufstall eindrucksvoll erklärt wurde.

Wir trafen Bauer Friedrich Bürkle bei den Kälbern an. Sie wohnen auf Stroh in Kälberiglus, regelmäßig kommt der Fütter-Roboter an dem Gitter vorbei, hält an, und die Kälber können 40 Grad warme Mich aus dem Nuckelsauger absaugen. Trinken sie eine bestimmte Zeit nichts, fährt der Roboter weiter zum nächsten Kalb.

Vieles erfuhren wir noch, bevor wir dann in den Milchvieh-Laufstall gingen. Die Kühe laufen frei herum, ein Futter-Roboter verteilt regelmäßig Futter vor den Trögen. Bei Bedarf gehen die Kühe selbständig zum Melkroboter, warten auch, wenn noch eine andere Kuh darin ist. Im Melkroboter wird – mit Laser ausgemessen und computergesteuert – Euter und Zitzen gereinigt, vorgemolken in Vormelktanks und anschließend die Gebrauchsmilch abgemolken, gleichzeitig auf Menge, Fettgehalt usw. analysiert.    

Der Zustand der Kühe wird von einem Sensor am Hals unter anderem durch das Widerkäu-Verhalten der Kühe ausgewertet.  Aber im Gegensatz zu Industrie 4.0 hat man es hier mit Lebewesen zu tun. Daher muss der Landwirt seine Tiere kennen und beurteilen können. Ich war erstaunt, wie wichtig das soziale Verhalten in der Herde ist und wie der Viehzüchter bei Eingriffen auf die Rangordnung achten muss.

Eine außerordentlich interessante Führung, bei der wir auch Einiges über die politischen Hintergründe in der Landwirtschaft erfuhren.

Wir waren 28 Teilnehmende und legten bei der Rundwanderung 13,4 Kilometer bei 350 Höhenmetern zurück