DAV Nagold Hochtour im Wallis

Alpine Gefahren und sich ändernde Bedingungen – wie eine 4000er-Besteigung zur Techniktour wird

Bergtouren erfordern diesen Sommer etwas mehr Vorbereitung als sonst: Die Hygienemaßnahmen auf den Hütten in den Bergen ändern sich und unterscheiden sich je nach Region. Die siebenköpfige Gruppe rund um die Tourenleiter Markus Kehle und Matthias Seeger hatte für Ihre Tour ins Wallis allerdings Glück – für die Hohsaas-Hütte bei Saas-Grund musste die Hochtourenpackliste nicht bedeutend angepasst werden. So treffen sich die Bergsportbegeisterten am Freitag den 31.07. um fünf Uhr zur Abfahrt am P&R Parkplatz in Bondorf. Die Fahrgemeinschaften sortieren sich und los geht’s – eine abwechslungsreiche Fahrt durch die Schweiz mit ihren malerischen Bergen und Landschaften lässt die lange Anfahrt kurzweilig erscheinen. Der mit Seilbahn kombinierte zweistündige Aufstieg zur auf 3200 m liegenden Hohsaashütte verschafft den Tourenleitern noch die Möglichkeit mit den Teilnehmern ein paar Schritte auf dem Gletschereis zu gehen und das Retten aus Gletscherspalten nochmals durchzuspielen, damit alle auf den kommenden Tag vorbereitet sind.

Mit dem Abendessen nimmt die Planung allerdings eine Wendung: Die Hüttenwirtin berichtet von einer eingebrochenen Eisbrücke, die nicht umgehbar ist. Die Tourenleiter informieren sich auch bei den anderen Gästen und beschließen unter Abwägung der Gefahren ein Alternativprogramm für die Teilnehmer zu gestalten – das heißt nicht um 4 Uhr aufstehen und leider keinen Gipfel zu erklimmen. Stattdessen gibt es nach einem gemütlichen Frühstück viele Übungen auf dem nahegelegenen Gletscher – vom korrekten Steigeisen-Gehen in allen Situationen über Seiltechnik bis zu den unterschiedlichen Methoden der Rettung aus einer Gletscherspalte. Die Teilnehmer freuen sich über die neuen Erkenntnisse und die zugewonnene Routine und können je nach Gelände und Untergrund richtig handeln. Damit sind sie besser auf kommende Hochtouren vorbereitet. Und auch die Kulisse während der Übungen mit dem nicht weit entfernen großen Gletscherbruch bereichert den Übungstag.

Nach dem Abendessen, gemütlichem Beisammensein und einigen technischen und praktischen Ausflügen in die Sport-Therapie fallen die Bergsteiger in ihre Betten. Am Sonntag tritt die Gruppe, auf ein lehrreiches Wochenende zurückblickend, die Heimreise über den aussichtsreichen Furkapass an.

Die Alpinen Gefahren und Bedingungen sind eben immer eine ungewisse Größe am Berg, das wurde allen DAV-lern wieder einmal klar. Die Gefahren dabei zu reduzieren ist ein wichtiger Bestandteil der DAV-Arbeit und so kann die Gruppe auf ein unbeschadetes Wochenende mit viel Präventivarbeit zurückblicken.