01. - 03. Juli 2022 Seebensee und Wankspitzklettersteig

Rundtour durch die Mieminger Kette mit leichter Klettersteig-Einlage mit Stefan Katz und fünf Teilnehmern

Unsere Gruppe mit startete freitagmorgens Zugspitze. Gegen 12 Uhr trafen wir am Ziel ein: Parkplatz Talstation Ehrwaldbahn. Es waren relativ kühle 12°C, windig und regnerisch, aber der Wetterbericht für die nächsten beiden Tage machte Hoffnung auf Sonne. Nachdem noch ein Auto am geplanten Zielort in Biberwier – dorthin leider eine unerwartete Umleitung – abgestellt war, waren wir nach einer knappen Stunde startklar für die Bergbahn.

Unser 2 ½ -stündiger Anstieg zur Coburger Hütte war genau richtig zum „Warmlaufen“. Am Seebensee erwischte und ein kräftiger Schauer. Da die Seeoberfläche aufgewühlt war, erlebten wir nicht den von Stefan eigentlich eingeplanten Anblick, wie sich die Zugspitze dort spiegelt und als Foto in vielen Alpen-Kalendern zu finden ist.

Beim nun folgenden Serpentinenweg und nun fast trockenem Wetter konnten wir noch die ganze Zeit den Blick auf den See genießen.

Auf der Coburger Hütte konnten wir gleich zum Essen in die renovierte Gaststube setzen, wo uns eine ordentliche Portion Protein in Form eines dicken Putensteaks mit Ofenkartoffeln serviert wurde.

Während des Essens färbte sich der Himmel in zartem Abendrot, das auf die Felsen der Bergmassive um uns herum fiel und ein wunderschönes Alpenglühen hervorrief, besonders schön war es über dem kleinen Drachensee hinter der Hütte zu sehen.

Am nächsten Morgen war der Himmel strahlend blau. Nach dem Schlangestehen an der Frühstücksausgabe konnten wir gegen 8.40 Uhr aufbrechen. Unsere Tour führte uns zur Grünsteinscharte oberhalb des Drachensees, wo wir rasteten. Wir sahen den weiteren Weg vor uns, ein Geröllfeld, das uns einige hundert Meter nach unten führte, bevor wir nach links zum Wankspitzklettersteig abbogen. Direkt vor dem Einstieg konnten wir Mittagspause auf einem kleinen Sattel machen.

Der Einstieg begann gleich mit einer der schwierigsten Stellen. Aber nachdem alle die steile erste Felswand geschafft hatten, waren wir sicher, auch den Rest zu bewältigen. Es gab auf diesem Steig ein „munteres Auf und Ab“, wie Stefan feststellte, und manch atemberaubende Blicke in die Tiefe. Besonders nett war ein kleines Bänkchen für zwei Personen auf einer Felsnadel, die zur Wahl angeboten war.

Die Wankspitze erreichten wir nach ca. 2 ½ Stunden und überraschte und nach den vielen schroffen Felsen mit grüner Wiese. vielen niedrigen Kiefern Richtung Inntal, aber auch mit frei herum laufenden Schafen, deren Glockengebimmel und entsprechendem Geruch um das Kreuz herum, da sie direkt vor uns auch dort waren.

Nachdem einer Teilnehmerin noch der eben abgesetzte Helm den Hang hinuntergekullert und nach einer kurzen Suchaktion einige Meter tiefer in einer Rille wiedergefunden worden war, machten wir uns an den Abstieg zu unserer nächsten Unterkunft, der ca. 700 Höhenmeter tiefer gelegenen Lehnberghütte. Nach dem Highlight des Klettersteigs nahm die Motivation nun deutlich ab, und die Getränkevorräte gingen etwas zu früh zur Neige, denn in der Nachmittagssonne war es noch sehr warm.

So freuten wir uns, dass wir kurz nach 18 Uhr die in der Sonne liegende Hütte erblickten, mit schönem Blick ins Inntal. Wir wurden schnell bedient und mussten erst einmal unsere Flüssigkeitsreserven wieder auffüllen. Danach freuten wir uns auf die warme Dusche. Essen gab es dieses Mal nach eigener Wahl.

Am nächsten Morgen war wieder strahlend blauer Himmel. Wir konnten die ersten 100 Höhenmeter an einem Gebirgsbach entlang im Schatten zurücklegen. Weiter talaufwärts konnten wir nun von unten unser gestriges Pausenplätzchen an der Grünsteinscharte erblicken sowie nach rechts den Felsenzug unseres Klettersteigs und das Gipfelkreuz der Wankspitze. Nach links erwartete uns wieder ein schattenloses Geröllfeld mit einer letzten langen Steigung, bis wir oben am Hölltörl, einer größeren Scharte oder Sattel, ankamen. Es war nun wieder windiger und auch leicht bewölkt, aber immer noch sehr angenehmes Wanderwetter. Drei von uns hatten noch Energie für einen halbstündigen Abstecher ohne Gepäck zum Höllgipfel. Danach ging es mit der ganzen Gruppe zum Abstieg zur Bergstation der Sunnalm, durch niedrigen Kiefernbewuchs und vielen schönen Blumen dazwischen.

Hier hielten wir um ca. 14 Uhr unsere Abschlusseinkehr unterm Sonnenschirm auf der großen Holzterrasse, mit leckerem Topfenstrudel, Kaiserschmarrn oder Germknödel. Nun ging es wieder mit der Sesselbahn talabwärts. Während Stefan mit Birgit das in Ehrwald abgestellte Auto holten, durften wir übrigen noch einmal auf einer Terrasse einkehren. Im Tal war es nun drückend heiß. Ohne größere Verkehrsstörungen kamen wir gegen 20.30 nach Nagold zurück.

Fazit: super Wetter, super Team, super Tour!