Über den Mindelheimer Klettersteig
Wieder einmal mit Stefan und Chichi auf Klettersteigtour unterwegs, die Vorfreude war groß und wir wurden nicht enttäuscht.
1.Tag von der Kanzelwand-Bergstation(1957m) über den Walser Klettersteig zur Kanzelwand(2058m) und weiter zur Fiederepass-Hütte(2067m)
Nachdem wir am Freitag in Riezlern im Kleinwalsertal angekommen waren, sind wir entspannt mit der Bahn hochgefahren. Die Aussicht war in Wolken verhüllt, daher gab es vor dem Start nur ein Gruppenfoto ohne Panorama. Ein kurzer Fußweg und wir erreichten den Einstieg zum Klettersteig. Die Ausrüstung angelegt, eine knappe Einweisung von Stefan und los ging es. Ein kurzer Steig zum Eingewöhnen mit Seilbrücke und einer Querpassage mit leichtem Überhang. Nach ca. 1 Stunde erreichten wir den Gipfel der Kanzelwand. Der Nebel hatte sich gelichtet und so konnten wir doch noch die Aussicht ins Kleinwalsertal genießen. Nach einer kurzen Rast führte der Weg ca. 350m stetig bergab durch blühende Wiesen und Alpenrosen, bevor es kontinuierlich bergauf ging. Kurz vor der Hütte gab es ein ganz besonderes Highlight. Ganz nahe am Wanderweg posierte ein Steinbock und lies sich von den Wanderern bestaunen und fotografieren. So nahe war ich noch nie an einem Steinbock, die Hörner sind wirklich beeindruckend. Nach gut 4 Stunden erreichten wir die Fiederepass-Hütte. Am Abend klarte der Himmel nochmal richtig auf und wir hatten einen stimmungsvollen Blick auf die Schafalpenköpfe, unser morgiges Ziel.
2.Tag von der Fiederepass-Hütte über den Mindelheimer Klettersteig und Kemptner Köpfl(2191m) zur Mindelheimer Hütte(2058m)
Gestärkt und bei blauem Himmel führte uns der Weg durch Geröll an einer Gruppe von Steinböcken vorbei bergauf zur Fiederescharte(2214m), dem Einstieg zum Klettersteig. Der Blick zurück auf die Hütte und das Kleinwalsertal mit dem Hohen Ifen waren traumhaft. Der Steig verläuft über den wild zerklüfteten Gipfelgrat der drei Schafalpenköpfe und ist gut gesichert mit Drahtseilen, Eisenklammern und Leitern. Der Einstieg erfolgt über eine senkrechte Wand und schnell hat man den nördlichen und höchsten Schafalpenkopf(2320m) erreicht. Kurz danach kommt schon das beliebte Fotomotiv, die 10m lange Leiterbrücke über einen Spalt. Aufgrund der Länge gönnten wir uns auch zwei Pausen zur Stärkung und um das Panorama auf die Allgäuer Alpen zu genießen. Der Ausstieg durch eine steile Rinne mit Leiter forderte nochmal unsere volle Konzentration. Nach ca. 4,5 Stunden waren wir froh den Steig geschafft zu haben und auch in den Beinen oder auf schwäbisch Fiaß, war die Anstrengung spürbar. Nach einer kurzen Rast mit Ablegen der Klettersteigausrüstung ging es weiter zum schon sichtbaren Gipfel. Dabei kamen wir erneut an einer Herde von Steinböcken vorbei. Noch motiviert erklommen wir den am Weg liegenden Kemptner Köpfle(2191m). Während die einen versuchten Fotos mit dem schönen Gipfelkreuz zu machen, genoss Stefan entspannt seine Gipfelzigarette. Anfangs noch steil und dann gemächlich verlief der Weg stetig abwärts zur Mindelheimer Hütte. Auf der Terrasse konnten wir den Tag bei den letzten Sonnenstrahlen und tollen Bergblicken gemütlich ausklingen lassen.
3.Tag von der Mindelheimer Hütte über den Koblat Pass durchs Gemsteltal nach Mittelberg
Bei starker Bewölkung wanderten wir los ca. 100m bergauf zum Koblat Pass. Danach begann der lange Abstieg, meist entspannt mit nur mit einigen steilen Passagen. Damit wir die Regenkleidung nicht umsonst mitgetragen haben, erwischt uns noch ein kräftiger Schauer. Der Weg verlief wieder durch eine blühende Berglandschaft. An der Oberen Gemstelalpe machten wir eine letzte, gemütliche Rast, stärkten uns und ließen die Kleidung trocknen. Nochmal kam ein kurzer Schauer, während der Weg vorbei an Alpen, Wasser und Kühen gemütlich ins Tal führte.
Vielen Dank an Stefan für die Organisation, du stahlst immer Ruhe und Sicherheit aus und an Chichi für seine Unterstützung und Tipps. Ihr zwei seid einfach ein tolles, humorvolles Team. Wie immer hat es mir sehr viel Spaß gemacht und gerne bin ich nächstes Jahr wieder dabei.
Birgit