Heimatgeschichtliche e-bike-Tour der HHB entlang

Die Radeltour am 1.9.2022 unserer Senioren-Radler des Alpenvereins Calw + Nagold fand in Verbindung mit einer Heimatgeschichtlichen Exkursion statt.

Vor 150 Jahren wurde die Württembergische Schwarzwaldbahn von Nagold über Calw nach Weil der Stadt eröffnet. Der Bau dieser „Gebirgsbahn“ zwischen Nagoldtal und Würmtal war damals eine bauliche Meisterleistung in dem topographisch schwierigen Gelände mit einigen außergewöhnlichen Bauwerken. Auf dieser Trasse wird zur Zeit diese Bahnlinie wieder instandgesetzt und soll als „Hermann Hesse-Bahn“ wieder in Betrieb gehen.

Gerade zu dieser Zeit hatte man die einmalige Gelegenheit, sowohl die kulturhistorisch interessanten Bauwerke sowie die neuen fertiggestellten bzw. im Neubau befindlichen Bauwerke auf einer Radtour entlang der Bahnlinie zu besichtigen.

Dazu starteten 19 Teilnehmer mit Roland Kling bei heiterem Wetter am alten Bahnhof in Calw. Dieses denkmalgeschützte Bauwerk ist aus Buntsandstein gebaut, welcher damals quasi „um die Ecke“ am Öländerle abgebaut wurde. Dieser im Hochwald „versteckte“ Steinbruch ist heute bei vielen Sportkletterern beliebt.

Als nächstes wurde dem „Eisenbahnmuseum Stellwerk-1“ einen Besuch abgestattet. Dieses wurde von dem vor 35 Jahren gegründeten „Verein Württembergische Schwarzwaldbahn“ eingerichtet. Dieser Verein hat maßgeblich darauf  hingewirkt, dass diese Bahnstrecke wieder aktiviert wird. Von den Betreuern gab es eine professionelle Vorstellung des alten Weichen-Stellwerkes und einer Modellbahn.

Am „Adlereck“ konnte die 150 Jahre alte Stahl-Fachwerkbrücke besichtigt werden.

Neben der über 600 Jahre alten Nikolauskapelle auf der „Nikolausbrücke“ durfte die Broze-Statue von „Calws Aushängeschild  Hermann Hesse“ als Fotokulisse herhalten.

Vom Unteren Markplatz aus wurde erklärt, wie Calws Bahnhof (ZOB) den Bedürfnissen der Hermann-Hessebahn angepasst wird.

Am Welzberg konnte die von den alten Gleisen befreite Bahntrasse unter dem abgesicherten Felshang mit den Fahrrädern befahren werden. Dabei faszinierte vor allem die Panorama-Aussicht auf Calws Altstadt.

Bei der Fuchsklinge waren die Bauarbeiten am Bahndurchlass und dem Tunnelportal des Welzbergtunnel in vollem Gange. Bei dem „Fledermaus-Ausweichquartier“ wurde deren Entstehungsgeschichte erklärt.

Eine Vesperpause mit schöner Aussicht auf Hirsau gab es an der Welzberghütte.

Danach ging es vorbei am Südportal des Welzbergtunnels, deren Felswände zu dieser Zeit gegen Steinschlag abgesichert werden.

Über den mit schönem Naturwald gesäumten „Grünen-Weg“ wurde Heumaden erreicht. Hier wird ein neues Parkhaus am dortigen Bahn-Haltepunkt gebaut. Danach überquerte man auf der neuen „Hans-Ulrich Bay-Brücke“ die B295.

Weiter führte die Radeltour vorbei an der mit Hochsicherheitseinrichtungen gesicherten Kaserne der bekannten Bundeswehrtruppe „Kommando Spezial Kräfte“ (KSK). Dessen neu gebautes Besucherzentrum war leider noch nicht eröffnet.

Über den Täfelberg, durch Althengstett und über den Forsttunnel leitete die Tour hinüber nach Ostelsheim. Von hier führt der neue im Bau befindliche  „Ostelsheimer-Tunnel“ hinüber ins Würmtal und kürzt dabei die bisherige Hakstberg-Schleife ab.

Vor Weil der Stadt waren schon einige neue Beton-Bahnschwellen und Bahngleise auf der alten Trasse verlegt. Hier gab die neu gebaute Beton-Bahnbrücke vor der Stadtkirche eine schöne Bilderkulisse ab.

Nach einer „Fahrrad-Stadtrundfahrt“ ging es hinaus durch das „Merklinger Ried“. Ab Münklingen dem Gäurandweg entlang über Neuhengstett und Heumaden waren nach 50 km mit 750 Höhenmeter wieder Calws Altstadt erreicht.

Hier konnte auf dem historischen Marktplatz bei der Schluss-Einkehr der Durst und Hunger gestillt werden.

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